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Welche Strahlmittel gibt es und wo finden sie ihre Anwendung?

Überblick über Strahlmittel und deren Einsatzgebiete

Strahlmittel sind entscheidende Materialien für die Oberflächenbearbeitung und -reinigung in verschiedenen industriellen und handwerklichen Bereichen. Sie variieren in ihrer Zusammensetzung, Härte und ihren spezifischen Anwendungen.

Hauptkategorien von Strahlmitteln

Mineralische Strahlmittel

  • Sand: Kostengünstig und relativ weich, erzeugt jedoch viel Staub. Eignet sich für allgemeine Reinigungsarbeiten.
  • Korund: Härter und langlebiger als Sand, mit weniger Staubentwicklung. Ideal für anspruchsvollere Reinigungs- und Entrostungsarbeiten.
  • Glasperlen: Schonend zur Oberfläche, perfekt für empfindliche Materialien wie Aluminium und Edelstahl.
  • Strahlkies: Erhältlich in verschiedenen Härtegraden und Körnungen, vielseitig einsetzbar für diverse Reinigungs- und Bearbeitungsprozesse.

Metallische Strahlmittel

  • Stahlguss: Sehr hart und langlebig, ideal für die Entfernung von Zunderschicht und Rost auf robusten Oberflächen.
  • Aluminiumoxid: Leicht und korrosionsbeständig, besonders gut geeignet für die Reinigung von Aluminiumoberflächen.
  • Kupferguss: Weich und zäh, ideal für die Bearbeitung empfindlicher Oberflächen ohne Beschädigung.

Organische Strahlmittel

  • Nussschalen: Pflanzliches Material, schonend und ideal für die Reinigung von Holz und anderen empfindlichen Materialien.
  • Trockeneis: Sublimiert bei Kontakt, hinterlässt keine Rückstände, geeignet für empfindliche und schwer zugängliche Bereiche.

Soda-Strahlmittel (Natriumbicarbonat)

  • Eigenschaften: Ungiftig, biologisch abbaubar, wasserlöslich, relativ weich mit einer Mohshärte von 2-3.
  • Anwendungen: Reinigung empfindlicher Oberflächen wie Holz, Aluminium, Glas und Kunststoff, Entfernung von Farbe und Beschichtungen, Strahlentrosten, Oberflächenvorbereitung und Mattieren von Glas.

Anwendungsbereiche von Strahlmitteln

  • Oberflächenreinigung: Entfernung von Zunderschicht, Rost, Farbe und anderen Verunreinigungen. Besonders geeignet sind Sand, Korund und Stahlguss.
  • Oberflächenvorbereitung: Aufrauen der Oberfläche zur besseren Haftung von Beschichtungen. Glasperlen und Korund eignen sich hervorragend dafür.
  • Entgraten: Entfernen von Graten und Kanten an Werkstücken, häufig mit Stahlguss oder Aluminiumoxid.
  • Oberflächenverfestigung: Verdichten der Oberfläche durch Kugelstrahlen, typischerweise mit Stahlguss durchgeführt.
  • Mattieren: Erzeugen einer matten Oberfläche auf Glas, Metall oder Kunststoff. Glasperlen und Soda-Strahlmittel sind hierfür besonders geeignet.
  • Strahlgravur: Markieren von Oberflächen durch gezieltes Abtragen von Material, oft mit feinen Strahlmitteln wie Glasperlen oder Korund.

Auswahl des richtigen Strahlmittels

Die Wahl des passenden Strahlmittels hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Art der zu bearbeitenden Oberfläche: Berücksichtigen Sie die Härte, das Material und die Empfindlichkeit der Oberfläche.
  • Gewünschter Effekt: Entscheiden Sie, ob die Reinigung, das Entgraten, die Verfestigung, die Mattierung oder die Gravur im Vordergrund steht.
  • Verfügbare Strahltechnik: Abhängig von der verwendeten Technik (Sandstrahlen, Kugelstrahlen, Druckluftstrahlen) können unterschiedliche Strahlmittel optimal sein.

Vor- und Nachteile von Soda-Strahlmittel

  • Vorteile:

    • Umweltfreundlich: Ungiftig und biologisch abbaubar.
    • Wasserlöslich: Erleichtert die Reinigung nach dem Strahlen.
    • Schonend: Beschädigt empfindliche Oberflächen nicht.
    • Vielseitig: Geeignet für verschiedene Anwendungen.
  • Nachteile:

    • Weniger abrasiv: Nicht geeignet für stark verschmutzte oder sehr harte Oberflächen.
    • Kosten: Teurer als einige andere Strahlmittel wie Sand oder Glasperlen.

Strahlmittel bieten eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten und werden entsprechend den spezifischen Anforderungen der Anwendung ausgewählt. Von der groben Reinigung bis zur feinen Oberflächenveredelung sind sie unverzichtbare Werkzeuge in vielen industriellen und handwerklichen Prozessen.